Vorurteile Beispiele Menschen
Das klappt nicht mit dem Diesel, wir müssen raus aus dem Diesel, es gibt gute Möglichkeiten, das zu tun – nur dann schaffen wir es. Aber diese Situation zu stabilisieren, Kanzlergipfel, wo wir den Diesel jetzt wieder retten wollen, sind nach meiner Einschätzung fehl am Platz.
Dudenhöffer glaubt, dass die weltweite Nachfrage in diesem Jahr um insgesamt vier Millionen Fahrzeuge zurückgehen werde – ein deutlich größeres Minus als während der Finanzkrise. Damals brach zwar allein der US-Automarkt um mehr als vier Millionen Fahrzeuge ein, doch die wachsende Nachfrage aus China konnte einen großen Teil der negativen Auswirkungen abfedern. Ausgerechnet in der Volksrepublik geht es nun allerdings seit mehr als einem Jahr nur abwärts. Für das Gesamtjahr wird ein Minus von mehr als zehn Prozent erwartet. Auswirkungen dieser Krise sind in der neuen Prognose, der jetzt veröffentlichten Gewinnwarnung von Daimler, noch gar nicht enthalten. Zwar waren die Vorhersagen ohnehin schon zurückhaltend ausgefallen, weil sich die schwache Nachfrage in China bereits gezeigt hatte. Doch beim Stuttgarter Konzern ging man wie im Rest der Branche davon aus, dass sich der Weltmarkt im zweiten Halbjahr wieder erholen würde. Sollte sich diese Prognose nicht bewahrheiten, müssten wohl weitere Korrekturen folgen – zusätzlich zu den Kosten der Diesel-Affäre.
Es gibt zig Normen, die wir brauchen, aber wenn es den Wettbewerb oder in diesem Fall zu Umweltschäden führen kann, bewussten Umweltschäden führen kann, natürlich höchst sträflich ist. Mense: Das heißt aber umgekehrt, wenn sie das nicht gemacht hätten, hätten große Tanks eingebaut, dann hätten wir die Umweltproblematik der vergangenen Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte überhaupt nicht gehabt, was die Stickoxide in der Luft angeht? Dudenhöffer: Zum Teil ja, denn mit großen Tanks kann man bei Harnstoff auch bei kleineren Temperaturen die Abgase so regeln, dass diese Stickdioxide und Stickoxide nicht entstehen. Allerdings muss man dazusagen, dass bei niedrigeren Temperaturen man auch den Katalysator ändern muss. Mense: Aber dennoch kann man doch sagen, das technische Problem ist auf jeden Fall kleiner im Vergleich zum ökonomischen, was eben den Autobauern entstanden wäre. Dudenhöffer: Das technische Problem ist lösbar, man hat es aber nicht gelöst, obwohl man es lösen könnte, weil man Angst hatte vor den zusätzlichen Kosten, und wollte den Diesel in die Zukunft führen.
Arme Diesel-Fahrer - erst Fahrverbote, dann stürzen die Preise ab | Aktualisiert am 01. März 2018, 07:49 Uhr Für schmutzige Diesel heißt es in Städten mit dicker Luft vielleicht bald: wir müssen draußen bleiben. Eine Katastrophe für so manchen Autobesitzer, der sein Gefährt nun kaum zum erhofften Preis verkaufen kann. Aber unter fallenden Preisen leiden auch noch andere. Es gibt sie, die Menschen, die ein Auto mit Dieselmotor in der Hoffnung gekauft haben, damit die Umwelt zu schützen. Denn die Autoindustrie polierte das Image des einst als schwachbrüstig und langweilig verschrienen Motors auf, pries den Diesel als Lösung für alle Klimaprobleme an. Preise für gebrauchte Diesel stürzen ab Klar ist: der Diesel pustet im Vergleich zum Benzinmotor weniger vom schädlichen Klimagas Kohlendioxid in die Luft. Anders sieht es bei gesundheitsgefährdenden Stickoxiden aus, wie leidgeprüfte Autofahrer spätestens seit der VW-Abgasaffäre wissen. Die Folge: drohende Fahrverbote lassen nach Expertenmeinung die Preise für gebrauchte Diesel abstürzen.
Glauben Sie, dass da absichtlich die Augen verschlossen wurden? Nach meiner Einschätzung ist es schon ein hochbrisantes Thema, sonst hätte eine Untersuchungsrichterin keinen Haftbefehl erlassen. Einen Haftbefehl gibt es nicht einfach so. Eine Razzia ist ja auch etwas, was ein Richter anordnen muss. Daher glaube ich schon, dass es sich um sehr ernstzunehmende Vorwürfe und Anschuldigungen handelt. Wie bewerten Sie, dass die oberen Etagen jetzt zur Rechenschaft gezogen werden? Hat das eine Signalwirkung? Eine Signalwirkung hatten wir ja letzte Woche, als die Staatsanwaltschaft Braunschweig diese eine Milliarde Euro Strafe bekannt gegeben hat, die VW bezahlt, weil man Aufsichtspflichten verletzt sah und VW es zugegeben hat. Glauben Sie, es folgen noch weitere Festnahmen? Das kann man nicht ausschließen. Ich gehe auch davon aus, dass dann, wenn sich diese Vorwürfe erhärten, VW seine ehemaligen Vorstände privatrechtlich auch mit in Haftung nehmen muss. Zum Beispiel auch den früheren VW-Konzernchef Martin Winterkorn und ähnliche.