Vorurteile Beispiele Menschen
Nur ihr Blick ist eigenartig vermenschlicht – ein durchaus beabsichtigter Eindruck, der beim Markus-Löwen durch die gelockten Haupt- und Barthaare noch intensiviert wird. Die aufgeschlagenen Bücher sind bis ins kleinste Detail genau wiedergegeben und weisen auf die Bedeutung der Worte der Evangelien hin. Evangelistensymbol Löwe, Michael Pacher (Umkreis), Thomas Becket-Altar, Sonntagsseiten Um 1470/80, Foto: Universalmuseum Joanneum 4 in 1: Evangelienharmonie Die Zahl Vier wurde seit dem frühen Christentum als Zahl der Weltordnung betrachtet: Es gibt vier Himmelsrichtungen, vier Winde, vier Temperamente, vier Säulen der Kirche und vieles mehr. Auch die Vierzahl der Evangelisten wurde in dieses symbolische Zahlensystem eingebunden. So wurden als Zeichen für die vier bedeutsamsten Stationen im Leben Christi häufig die vier Evangelistensymbole um den Gekreuzigten gruppiert. Darin äußert sich der theologische Gedanke der "Evangelienharmonie", also der Einheit der vier Evangelien in Christus.
In der Erläuterung wird jede einzelne Rekonstruktionsentscheidung ausführlich begründet und der Überlieferungsweg einzelner Logien und Perikopen nachgezeichnet. Ergänzt wird diese Rekonstruktion durch eine Übersetzung sowie eine Liste derjenigen Varianten des kanonischen Lukas-Evangeliums, die sich mit dem Text des ältesten Evangeliums berühren.
Die am weitesten verbreitete Hypothese ist die Zweiquellentheorie. Demnach sei das Markusevangelium zuerst geschrieben worden. Außerdem habe eine zweite Quelle existiert, die vor allem Sprüche Jesu enthalten habe und daher als Logienquelle Q bezeichnet wird. Matthäus und Lukas hätten Markus und Q sowie weitere, je eigene Überlieferungen, so genanntes Sondergut, als Quellen verwendet. Sowohl die Logienquelle Q als auch die Quellen des Sondergutes sind rein hypothetisch; sie liegen nicht als eigenständige Texte vor. Die Zwei-Evangelien-Theorie ("Two-Gospel-Hypothesis"), oft auch als Griesbachhypothese bezeichnet, kann sich auf patristische Zeugnisse stützen, insbesondere auf Papias von Hierapolis. Wichtigste Vertreter dieser Hypothese waren: Johann Jakob Griesbach und David Friedrich Strauss. In überarbeiteter Form, als "Neo-Griesbach-Theorie", wurde sie vor allem von William R. Farmer vertreten (1964). Sie ist heute im angelsächsischen Bereich verbreitet. Sie sieht das Matthäusevangelium als das älteste Evangelium.
Das Gesamtbild von Jesus ist nicht erst aus einzelnen Bruchstücken zusammengesetzt worden; vielmehr sind alle einzelnen Bruchstücke von vornherein durch sei Gesamtbild geprägt... Es kommt dem Glauben bei seinem Rückbezug auf Jesus selbst nicht auf historische Details, sondern auf das Gesamtergebnis an: dass Jesus von Nazareth eine geschichtliche Person ist und seine Botschaft im Kern zuverlässig überliefert. Es geht dem Glauben nicht um Richtigkeit im einzelnen, sondern um die Richtung im ganzen: dass der Kernpunkt der Botschaft Jesu zugleich die Pointe seiner Existenz bildet und Verkündigen und Verhalten sich daher in seiner Person treffen. Selbstverständlich braucht nicht alles, was die Gemeinde gebildet und geformt hat, deshalb schon ungeschichtlich zu sein... " (H. ZAHRNT) Von allen Einzelfragen zunächst abgesehen, enthält die bloße Existenz dieser so vorläufig beschriebenen griechischen Evangelienschriften zwei grundlegende Probleme: 1. Das Sprachproblem. Jesus sprach einen hebräischen Dialekt, Aramäisch.
In der zeitgenössischen Exegese wird diskutiert, inwieweit und welche Überlieferungen authentischen Ursprung haben. Dabei kommt sie zu stets unterschiedlichen Ergebnissen und muss den Vorwurf auf sich nehmen, die Authentizität der Texte nicht aufgrund historischer Fakten zu beurteilen, sondern aufgrund einer postulierten Originalverkündigung, die durch die frühe Kirche erweitert worden sei. So vertreten weite Kreise der sog. historisch-kritischen Exegese die Ansicht einer vorösterlichen authentischen Botschaft und einer nachösterlichen Ausdeutung im Geist der werdenden Kirche ("Ostergraben"). Je nach Ideologie und eigener Überzeugung sähe dann diese ursprüngliche Botschaft Jesu immer anders aus und letzten Endes sei sie den Vorstellungen des Exegeten unterworfen. In diesem Zusammenhang hat der Archäologe Carsten-Peter Thiede in seinen Büchern darauf hingewiesen, dass die Ergebnisse der Qumranforschung und der Papyrologie insgesamt von der historisch-kritischen Exegese nicht berücksichtigt würden.
Man richtete sich auf längere Zeiträume ein. Die älteste Generation, die Jesus noch miterlebt hatte und aus eigener Anschauung berichten konnte, starb aus, so dass ihre Erinnerungen - oder das, was dafür galt - festgehalten werden mussten
Sind die Evangelien eine zuverlässige Quelle? Dazu schreibt der Theologe H. ZAHRNT: ".. vorurteilslos an die Evangelien herangeht, gewinnt aus ihnen - trotz aller Verschiedenheit im einzelnen - den Eindruck einer einheitlichen, geschlossenen Persönlichkeit. die hinter allem steht. Besäßen wir literarisch nur ein einziges Evangelium und stammte dies zudem noch von einem einzigen Verfasser, so müssten wir damit rechnen. dass das geschlossene, einheitliche Bild der Persönlichkeit Jesu, das uns aus der Überlieferung entgegentritt, eine literarische Schöpfung und religiöse Fiktion sein könnte.... Wenn solche bruchstückhafte Überlieferung trotzdem das Bild einer einheitlichen, geschlossenen Persönlichkeit darbietet, so kommt man nicht um das Urteil herum, dass dieses Bild historisch echt sein muss. Das aber heißt, dass die einheitliche, geschlossene Persönlichkeit von vornherein am Anfang gestanden hat und nicht erst im Laufe eines literarischen Produktionsprozesses erschaffen worden ist. So zieht sich durch die gesamte neutestamentliche Überlieferung eine durchgehende Linie von Jesu Glauben und Verkündigen zum Glauben und Verkündigen der Gemeinde, und das ist es, was der Überlieferung ihre Einheit gibt.
6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 532, Eintrag "Evangelium" [3] Johannes H. Emminghaus: Die Messe, Wesen - Gestalt - Vollzug, 2. Auflage, Klosterneuburg 1976 (Verlag Österreichisches Katholisches Bibelwerk), ISBN 3-85378-002-4, Seite 207, Kapitel "Das Evangelium" [1–3] Duden online " Evangelium " [*] PONS – Deutsche Rechtschreibung " Evangelium " Quellen: ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: "Evangelium", Seite 263. ↑ 2, 0 2, 1 Josef Höfer, Karl Rahner (Herausgeber): Lexikon für Theologie und Kirche. In 14 Bänden. 2. Auflage. Herder, Freiburg 1986-1968, ISBN 3-451-20756-7, Band 3, Seite 1258, Artikel "Evangelium" ↑ Johannes H. Emminghaus: Die Messe – Wesen, Gestalt, Vollzug, Seite 207, Klosterneuburg 1976 (Österreichisches Katholisches Bibelwerk, 2. durchgesehene Auflage), ISBN 3-85378-002-4, Seite 207, Kapitel "Das Evangelium"