Vorurteile Beispiele Menschen
Anton Corbijn schuf mit seinen Porträts die Images von Weltstars wie U2 und Depeche Mode. Eine aktuelle Ausstellung im Rahmen der Phototriennale Hamburg zeigt einen Querschnitt seiner ikonenhaften Fotos. "Achtung, Baby" von U2, "Automatic for the People" von R. E. M., "Keep the Faith" von Bon Jovi - die Plattencover sind bekannt, sie zieren einige der erfolgreichsten Alben der 1990er Jahre. Für sie verantwortlich war der niederländische Fotograf Anton Corbijn, der später auch Musikvideos für so unterschiedliche Künstler wie Nirvana und Bryan Adams drehte. U2: "Achtung, Baby" Im Bucerius Kunst Forum Hamburg sind seit Donnerstag (07. 06. 2018) 119 analog entstandene Arbeiten des Fotokünstlers zu sehen. Die Ausstellung setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Im ersten werden 77 seiner Künstlerporträts gezeigt, die ihre Protagonisten ikonenhaft einfangen - darunter den Jazzmusiker Miles Davis und den Hardcore-Punk-Musiker Henry Rollins. Die meisten dieser Werke sind als Auftragsarbeiten entstanden.
"Anton Corbijn: The Living And The Dead": bis 6. Januar 2019, Hamburg, Bucerius Kunstforum "Director's View"-Kuratorenführungen mit Kunstforum-Direktor Franz Wilhelm Kaiser: 2. 8. + 6. 9., 18 Uhr Freiluftkino mit Corbijn-Spielfilmen: 2. –12. 8., Rathausmarkt Das klingt, mit ein wenig Übersetzungsleitung, ganz schön nach verbreiteten Vorstellungen etwa des Christentums? Nun, Corbijn ist aufgewachsen als Sohn eines Pastors in der niederländischen Provinz, auf einer Insel, sodass es am Abendbrottisch durchaus um Glaubensdinge gegangen sein mag – wenn nicht auch gleich wieder um den Tod: in Gestalt des nächsten anstehenden Begräbnisses. In diese ländliche, aber offenbar nicht eben unbeschwerte Gegend kehrte Corbijn in den frühen 2000er-Jahren zurück: Für die famos doppelbödige Serie "a. somebody" fotografierte er sich ausnahmsweise selbst – in der Verkleidung großer und lange toter Rockstars: Brian Jones, der ertrunkene der Rolling Stones, am Gartenteich, Jimi Hendrix vor allerspießigster Reihenhauskulisse..
Für diese hat sich Corbijn in die Rolle verstorbener Rockstars wie John Lennon, Jimi Hendrix, Janis Joplin oder Kurt Cobain hineinversetzt und sich in der ländlichen Umgebung seines Geburtsorts Strijen fotografiert. Darüber hinaus zeigt das Bucerius Kunst Forum erstmals eine frühe Serie des Künstlers, Cemeteries (1982-83) für die Anton Corbijn in seiner charakteristischen Bildsprache ausnahmsweise keine Menschen sondern Grabmonumente und lebensgroße Skulpturen fotografierte. Diese sehr persönlichen Inszenierungen spiegeln die geistige Befreiung des Künstlers von seiner provinziell geprägten Kindheit und der religiösen Fixierung seines Elternhauses auf das Leben nach dem Tod wider. Darüber hinaus zeigt die Ausstellung eine Auswahl von rund 80 seiner bekanntesten Porträts von Bands und Musikern aus 40 Jahren seines fotografischen Schaffens. Eine Ausstellung im Rahmen der 7. Triennale der Photographie Hamburg 2018. Anton Corbijn The Living and the Dead Ausstellungskatalog Herausgeber Anton Corbijn und Franz Wilhelm Kaiser Beiträge von Franz Wilhelm Kaiser, Marie-Noël Rio und Daria Dittmeyer-Hössl Sprache Deutsch / Englisch Beschreibung 170 Seiten mit Abbildungen der ausgestellten Werke Verlag Schirmer/Mosel Verlag München Preis In der Ausstellung 39, 80 Euro Buchhandelsausgabe 49, 80 Euro Den Audioguide zur Ausstellung Anton Corbijn.
Anton Corbijn (geb. 1955): Henry Rollins, El Mirage 1994, Leihgabe des Künstlers © Anton Corbijn, 2018 Kein anderer Fotograf der Gegenwart hat das visuelle Profil der Rockmusik und ihrer führenden Protagonisten so entscheidend geprägt wie der Niederländer Anton Corbijn. Noch bis zum 6. Januar 2019 widmet das Hamburger Bucerius Kunst Forum dem 1955 geborenen Künstler eine umfangreiche Ausstellung. Das Projekt "Anton Corbijn. The Living and the Dead" zeigt die ikonischen Porträts von Musikern und Bands wie Joy Division, Depeche Mode, Tom Waits, U2 oder den Rolling Stones – Arbeiten, die Corbijn weltberühmt machten. Anton Corbijn (geb. 1955): Joy Division, London 1979, Leihgabe des Künstlers © Anton Corbijn, 2018 Corbijns Musikerporträts – rau und meistens schwarzweiß Die vom Kurator Franz Wilhelm Kaiser konzipierte Schau gliedert sich in zwei Teile. Der erste Abschnitt der Ausstellung widmet sich den meist als Auftragsarbeiten entstandenen Musikerporträts und zeigt eine Auswahl von 77 seiner bekanntesten Fotografien aus 40 Jahren seines Schaffens.
Heute geöffnet, 11:00 — 19:00 Alter Wall 12 20457 Hamburg +49 (0)40 36 09 96 0 Newsletter abonnieren Anton Corbijn (1955): Sinéad O'Connor, Dublin 1990 Die Ausstellung Anton Corbijn. The Living and the Dead ist dem niederländischen Fotograf:innen Anton Corbijn gewidmet und untersucht die selten gestellte Frage, wann Fotografie Kunst wird. Wie viele Fotografen hat Corbijn lange an der Schnittstelle zwischen freier und angewandter Fotografie gearbeitet: Berühmt wurde er mit seinen ikonischen Porträts von Bands und Musikern wie Joy Division, Depeche Mode, Tom Waits, U2 oder den Rolling Stones. Dabei handelte es sich meist um Auftragsarbeiten, bei denen er sich immer wieder den Raum für schöpferische Freiheit erkämpfen musste. Doch unterliegt sowohl seine angewandte als auch seine freie Arbeit als Fotograf und Filmregisseur immer jener Sinnfrage, nach deren Antwort jeder in erster Linie persönlich suchen muss und die mit zunehmendem Alter dringlicher wird. Die Schau Anton Corbijn. The Living and the Dead stellt daher seine bislang autobiografischste Serie a. somebody (2002) in den Mittelpunkt.
Mal posiert er als todessehnsüchtiger Joy-Division-Sänger Ian Curtis am Rande eines Getreidefeldes. Zusätzlich zu diesen wie private Schnappschüsse wirkenden Aufnahmen fotografierte sich der Künstler in der selben Maskerade in einem Studio. Es sind Schwarzweiß-Porträts, die wie Passbilder aussehen und die Künstlichkeit der Serie unterstreichen. "Die Bilder zeigen die Verzweiflung, jemand sein zu wollen", erklärt Corbijn. So holt Anton Corbijn seine Idole in sein Heimatdorf: Selbstporträt als Marc Dolan in einer Bushaltestelle. Zwischen die Porträts haben der Niederländer und der Bucerius-Direktor Franz Wilhelm Kaiser Bilder der noch nie gezeigten Serie "Cemetaries" aus den frühen 80ern gehängt. Das Thema: ausnahmsweise keine Menschen, sondern Grabmäler aus ganz Europa, ästhetisch passend zu den Stars ausgewählt. Bucerius-Kunst-Forum: bis 6. 1., tägl. 11-19 Uhr (Do bis 21 Uhr), 9 Euro