Vorurteile Beispiele Menschen
Die Schattenseiten dabei habe ich wohl erwogen, zuallererst: das Seelenheil. Ich halte es für recht gefährlich, eine Stellung einzunehmen, wo einem so viel geboten wird, wie es einem Manne, der an der Spitze einer Stadt steht, notwendig geschieht. Der eine hat etwas bei ihm zu suchen, dem andern gefällt er wirklich, der dritte schmeichelt ihm; im Kreise der Geselligkeit ehrt man sein Amt, die Damen halten ihn für eine gute Partie, – viel Wind und wenig Wahrheit, – wenn derselbe Mann als armer Student, als armer Mann und ohne Amt dastände, krähte kein Hahn oder Huhn um ihn, und doch hat er vor Gott einmal nicht mehr und nicht weniger Wert als das andere Mal. Aber soll um dieser Gefahr willen kein frommer, tatkräftiger Mann sich hinaus wagen in die Welt? … Mit Einfluss ist obige Gefahr unzertrennlich verbunden, aber da eben scheidet sich die Spreu von dem guten Weizen. Leider viel, viel Spreu gibt es in der Welt, Spreu, die weit entfernt ist, sich für Spreu zu halten, die recht hochnäsig auf andere herabsieht.
Nach ihr ist unser Heim benannt Pauline wird am 3. Juni 1817 zu Minden als Tochter eines hohen preußischen Staatsbeamten geboren. Neben den verantwortungsvollen Aufgaben, die ihr, bedingt durch den frühen Tod der Mutter, zukommen, erkennt sie den Auftrag, sich für die Menschen einzusetzen, die durch die zunehmende Technisierung der Arbeitsplätze in schwere materielle, mehr noch in geistig-seelische Not gefallen sind. Einfallsreich und tatkräftig steht sie selbst im Dienst an Kranken und Hilfsbedürftigen. Sie begründet und unterstützt den Aufbau neuer Hilfsmaßnahmen; sie weiß, dass Wege zur Lösung des Problems der Verflechtung von Arbeitslosigkeit, Armut und sozialer Bindungslosigkeit ohne Vorbild gefunden werden müssen. Die Erziehung und Bildung der Kinder erscheint ihr besonders notwendig. Für diese Aufgabe wirbt sie um die Mithilfe der Frauen, weckt Bereitschaft, Vertrauen und Hoffnung. Ihr Einsatz für den Nächsten lebt aus ihrer tiefen Gottverbundenheit, aus der Begegnung mit Gott in der Eucharistie.
1842 nahm sie die ersten blinden Kinder auf und legte damit den Grund für die erste Blinden-Einrichtung in Westfalen. 1849 gründete Mutter Pauline - wie sie von nun an genannt wurde - die Ordensgemeinschaft der Schwestern der christlichen Liebe. Das Werk von Mutter Pauline breitete sich rasch in Deutschland, aber auch in Übersee aus. 1985 wurde sie von Papst Johannes Paul II selig gesprochen. Sie ist damit auch die erste "Caritas-Selige" im Erzbistum Paderborn.
In: Hans Bohrmann (Hrsg. ): Biographien bedeutender Dortmunder. Menschen in, aus und für Dortmund. Band 3. Klartext, Essen 2001, ISBN 3-88474-954-4, S. 141 ff. ↑ Silvesterpredigt: Bischof Dieser zeigt Herausforderungen für das Bistum auf, Aachener Zeitung, 1. Januar 2018; abgerufen am 18. Februar 2018 Personendaten NAME Mallinckrodt, Pauline von KURZBESCHREIBUNG deutsche Ordensgründerin GEBURTSDATUM 3. Juni 1817 GEBURTSORT Minden STERBEDATUM 30. April 1881 STERBEORT Paderborn
Deshalb muss die erste Regel für einen Menschen, der an der Seele nicht Schiffbruch leiden will, die sein: Je höher er äußerlich steigt, desto tiefer muss er sich innerlich verdemütigen – es ist dies ein Wort, das wenige fassen, aber ein wahres Wort; deshalb gibt es so viel Charakterlosigkeit, weil es so wenige gibt, die einen festen Punkt in sich haben: die Erkenntnis der eigenen Nichtigkeit – und das Vertrauen auf die Kraft Gottes. So gebe Dir der liebe Gott denn, wenn Er Dir ein so einflussreiches Amt gibt, ein ganz demütiges Herz, und wenn Er vorsieht, dass Du das nicht bewahren solltest, so möge Er Dich lieber, wenn es Ihm gefällt, zum armen Bettelmann werden lassen, der durch Leiden und Demut in den Himmel kommt, als zu einem vor der Welt geehrten Mann, der durch Hoffart zum Teufel fährt. Die Liebe zu den Kindern ist die beste Lehrmeisterin der Erziehung; nur jemandem, der die Kinder liebt, darf man sie anvertrauen. Liebe im Herzen, Liebe im Ton, Liebe im Betragen gegen die Kinder, das zieht sie an und zieht Gottes Segen auf sie und uns herab.
Pauline von Mallinckrodt Pauline von Mallinckrodt wurde am 3. Juni 1817 in Minden als älteste von vier Geschwistern geboren. Infolge der Berufung ihres Vaters Detmar von Mallinckrodt zum Regierungsvizepräsidenten verlebte sie den größten Teil ihrer Kindheit und Jugend in Aachen. Schon früh zeigten sich Charakterzüge, die sich mehr und mehr ausprägten: Fröhlichkeit und Ideenreichtum, Offenheit für alles Schöne, Mitgefühl und entschlossene Tatkraft. Zwei Richtungen wurden für die junge Pauline entscheidend: die religiöse und die soziale. Gottes- und Nächstenliebe wurden für sie mehr und mehr zu einer Einheit. Die soziale Tätigkeit setzte sie auch nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter fort, als sie, erst 17-jährig, die Verantwortung für das Hauswesen und die Erziehung ihrer drei jüngeren Geschwister übernehmen musste. "Die Liebe zählt nicht, nur die Liebe zählt" Nach der Übersiedlung der Familie nach Böddeken (Gemeinde Weweisburg/Westfalen) und Paderborn widmete sich Pauline über das in Aachen Begonnene hinaus vor allem der unbeaufsichtigten Kleinkinder kranker oder arbeitender armer Mütter und gründete eine Kleinkinderbewahrschule als Tagesheimstätte.
Caritativ tätige Ehrenamtliche leisten einen unverzichtbaren Beitrag für unser gesellschaftliches Zusammenleben. Um dieses Engagement zu fördern und zu würdigen, verleiht die CaritasStiftung für das Erzbistum Paderborn alljährlich den Pauline-von-Mallinckrodt-Preis. Der Pauline-von-Mallinckrodt-Preis wird nach Vorschlag verliehen. Ein Vorschlagsrecht haben die örtlichen Caritasverbände, Fachverbände und die caritativen Rechtsträger in der Erzdiözese Paderborn. Die Preisvergabe erfolgt jeweils am Caritastag in der Liboriwoche in Paderborn, wird aber aufgrund der Corona-Krise in diesem Jahr erst im Herbst stattfinden können Die selige Pauline von Mallinckrodt Pauline von Mallinckrodt (1817 - 1881) entwickelte schon früh eine große Sensibilität für soziale Not. Seit 1839 engagierte sie sich in Paderborn in einem Verein zur Pflege bedürftiger Kranker. Um kranken Müttern die Sorge für ihre unbeaufsichtigten Kleinkinder zu nehmen, gründete sie 1840 eine frühe Form des Kindergartens, eine "Kinder-Bewahrschule".
Sie findet ihre letzte Ruhestätte in der Konraduskapelle im Garten des Mutterhauses in Paderborn, heute ein Anziehungspunkt für viele Hilfesuchende. Am 14. April 1985 wurde Pauline von Mallinckrodt selig gesprochen. Sie steht beispielhaft für eine Vision vom Menschen, die Leben schenkt und ein sinnvolles Dasein ermöglicht. Es ist die Vision der christlichen Liebe. Am 21. August 1849 gründet Pauline von Mallinckrodt die Kongregation der Schwestern der Christlichen Liebe. Die Gemeinschaft wächst sehr schnell, so dass die Schwestern bald auch andere erzieherische, schulische und karitative Aufgaben übernehmen können. In einem Leben aus dem Geist des Evangeliums wollen sie die Liebe Christi weiterschenken durch Linderung sozialer Not durch Erziehung und Unterricht durch den Dienst des Gotteslobes und der Fürbitte. Weil während des Kulturkampfes die meisten Niederlassungen in Deutschland geschlossen werden, übernimmt Pauline von Mallinckrodt Aufgaben im europäischen Ausland und auch in Nord- und Südamerika.