Vorurteile Beispiele Menschen
Im Weltkrieg wurde K. als Rittmeister und bald als Ordonnanzoffizier in Belgien, Rußland, Polen, Ungarn und Frankreich eingesetzt. 1916 erhielt er den Auftrag des Auswärtigen Amts, in Bern offiziell die deutsche Kulturpropaganda zu organisieren und insgeheim Friedensbedingungen mit Frankreich zu sondieren; beiden Aufgaben widmete er sich dank seiner Kenntnis gesellschaftlicher und künstlerischer Instanzen. Während K. in der Schweiz mit → D. von Bethmann Hollweg, → P. Cassirer, → A. Kolb und → R. Schickele verkehrte, stets deutsche Exilanten unterstützte und in Berlin mit den Kreisen um → G. Stresemann und der "Vossischen Zeitung" Kontakte pflegte, schaltete er sich immer mehr in die Tagespolitik ein – schließlich sogar in die deutsch-russischen Friedensverhandlungen. 1918 erwirkte K. die Freilassung J. Pilsudskis und wurde im selben Jahr akkreditiert: Als Botschafter in Warschau regulierte er mit Erfolg die Rückführung deutscher Truppen. Danach begann K. s intensivste politisch-journalistische Tätigkeit unter anderem für Vereinigungen wie "Bund Neues Deutschland", "Deutsche Friedensgesellschaft", "Weltjugendliga", "Sozialwissenschaftlicher Club", "Reichsbanner Schwarz Rot Gold", von denen er einigen vorstand.
Erlösen soll die Kunst Doch Kessler notierte nicht nur Klatsch und Tratsch aus der Welt der Künste, der Bohème, der Politik. Er formulierte hier auch seine Kunstanschauung. Und da ist nun interessant, dass er bei allem romanisch geprägten Kult der Schönheit, bei allem an Baudelaire und Oscar Wilde geschulten Blick für l'art pour l'art doch auch die Synthese mit dem deutschen Idealismus sucht. Wie alle Intellektuellen seiner Generation war Kessler natürlich Nietzscheaner. Er träumte von einer Verjüngung und Veredelung der Menschen durch die Kunst. Es macht den großen Vorzug dieser Ausstellung aus, dass sie Kesslers Gedanken zur Erlösung des modernen Menschen durch die Kunst zum ersten Mal wirklich ernst nimmt und bis in die feinsten Verästelungen (auch die tendenziell totalitären, die es durchaus gibt) verfolgt. Dazu blickt sie ganz direkt und ausdrücklich in Kesslers Kopf: Anhand von vier höhlenartigen Gehirnkammern lässt sie Kesslers Ideen von Schönheit, Eros, Krieg als traumatischem Erlebnis sowie einer Moderne, die sich als Zivilisierungsinstrument versteht, akustisch und bildhaft Gestalt annehmen.
Am Sonntag ist es soweit. Der letzte Tag meiner # Ausstellung ist gekommen. Für alle die es bislang nicht geschafft haben, gibt es bis zum 25. September um 22 Uhr noch die Möglichkeit, dies nachzuholen. "Bonnard habe le tic de la déformation, eine Art von boshafter Freude, das Publikum zu reizen. Auch von Cézanne wisse man nicht recht, ob er seine eigenen Bilder schätze oder nicht. " Mehr dazu auf Informationen zur # Ausstellung # HGKBerlin... ► Harry Graf Kessler - Flaneur durch die Moderne ► 21. Mai - 25. September 2016 ► Max Liebermann Haus See More So schnell kann es gehen. Meine Ausstellung endet schon nächste Woche Sonntag. Aber bis dahin ist noch Zeit um vorbeizuschauen! Und danach ein Eis am Pariser Platz zu genießen.... Informationen zur # Ausstellung # HGKBerlin ► Harry Graf Kessler - Flaneur durch die Moderne ► 21. September 2016 ► Max Liebermann Haus See More "Ihre Malerei zeigt, warum sie hier scheiterten; sie waren selbst zu wenig Künstler. Wo sie scheiterten, setzt nun Van de Velde ein.