Vorurteile Beispiele Menschen
Großer Unterschied zwischen Ost und West Laut dem Statistischen Bundesamt haben Frauen im vergangenen Jahr im Schnitt 17, 09 Euro brutto pro Stunde verdient. Männer kamen auf 21, 60 Euro. Damit ist die Lohnlücke im Vergleich zum Vorjahr übrigens nicht gesunken. Nur langfristig nimmt sie etwas ab: 2006 verdienten Frauen im Mittel noch 23 Prozent weniger als Männer. Besonders groß war der Abstand in den alten Bundesländern. Dort verdienen Frauen sogar 22 Prozent weniger. Im Osten dagegen ist der Unterschied mit sieben Prozent deutlich kleiner. Dort brachen nach der Wende viele Industrie-Jobs weg – und damit traditionelle Berufsperspektiven für Männer. Die kleinere Gehaltslücke im Osten lasse sich nicht mit hohen Löhnen der Frauen begründen, sondern eher mit dem großen Abstand ostdeutscher Männer zu Männern im Westen, erklärt das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Lohnungleichheit: Es geht auch anders Dass es auch anders geht, zeigen im Übrigen Schweden oder Island.
Frauen ergreifen häufiger als Männer schlecht bezahltere Berufe, üben zum Beispiel häufiger soziale Tätigkeiten aus – und sie arbeiten häufiger in Teilzeit. So hat 2017 fast jede zweite erwerbstätige Frau eine Teilzeit-Stelle gehabt, bei den Männern war es nicht einmal jeder Zehnte. Das ist auch eine Folge der noch immer mangelhaften Betreuungsmöglichkeiten für Kinder. Weniger Frauen in Führungspositionen Zudem gibt es weniger Frauen in Führungspositionen in ihren Unternehmen. Und selbst wenn ein Mann und eine Frau denselben Beruf ausüben und gleich viel arbeiten, verdienen Frauen oft weniger. Bei vergleichbarer Qualifikation und einer ähnlichen Tätigkeit beträgt die Gehaltslücke noch immer durchschnittlich sechs Prozent. Lesen Sie auch: Ungleicher Lohn: Frauen und Männer müssen über Geld reden Der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung, Aart de Geus, fordert deswegen mehr flexible Arbeitszeitmodelle und Aufstiegsmöglichkeiten für Frauen im Beruf. "Eine führende Wirtschaftsnation wie Deutschland kann es sich nicht leisten, Verlierer zu produzieren", schreibt er.
Sie will Gesetze für mehr Gleichberechtigung schaffen. Ein Vorhaben soll beispielsweise für mehr Frauen in den Führungsebenen deutscher Unternehmen sorgen. Außerdem will Giffey die "sozialen Berufe", in denen zu etwa 80 Prozent Frauen arbeiten, aufwerten und dafür sorgen, dass dort besser bezahlt wird. Seit Januar 2018 gibt es das sogenannte Lohntransparenzgesetz. Es soll helfen, die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen zu verkleinern. Beschäftigte haben seitdem das Recht zu erfahren, wie Kollegen des jeweils anderen Geschlechts mit ähnlichen Tätigkeiten bezahlt werden. Dass das dringend notwendig ist, zeigt auch ein Blick in die Vergangenheit: Seit 2006 hat sich der Lohnunterschied von Männern und Frauen um nur zwei Prozentpunkte verringert. Über dieses Thema berichtete Inforadio am 18. März 2019 um 09:25 Uhr.